Wolfgangskapelle in St. Egidien, Nürnberg


Wolfgangskapelle, evang.
in St. Egidien

Nürnberg, Egidienplatz
Gottesdienst sonntags 9.30 bzw. 11.00 Uhr

Foto der Wolfgangskapelle in St. Egidien in Nürnberg


Baugeschichte:

Die Wolfgangskapelle gehört zum ältesten Teil des Baukörpers und wurde wohl 1437 errichtet. Der querrechteckige Raum war ehemals mit einer Rippenwölbung versehen.Die Empore auf der Westseite besteht aus zwei übereinandergestellten Arkadenreihen. Die Grablegung in der Kapellensüdwand war eine Stiftung des Mönches Ulrich Schwab.


Baugeschichte von St. Egidien:

Das erste Kirchengebäude von St. Egidien wurde wohl 1120/30 auf dem Gelände des nördlichen Königshof erbaut, der 1040 gegründet wworden war. Die Kapelle lag also auf königlichem Grundbesitz und hatte so den Status einer königlichen Eigenkirche. Als Patron für diese 1. Kapelle im romanischen Stil wurde der Hlg. Egidius (St Gilles), der einer der 14 Nothelfer ist, erwählt. Wie die Urkunden des 15. Jaahrhunderts berichten, wurde die Nürnberger Egidienkapelle um das Jahr 1140 durch den 1. Staufenkaiser Konrad III. und dessen Gemahlin Carus dem Abt des Regensburger Schottenklosters St. Jakob Crus zur Betreuung übergeben. Kaiser Konrad III. erhob die Stiftung zu einer Abtei. Die ersten Mönche stammten aus den Schottenklöstern in Würzburg und Regensburg. Im Jahr 1150 ließ der 2. Abt, Deklanus, die große Egiedienkirche im romanischen Stil errichten. Die ursprüngliche Egidienkapelle blieb in der heutigen Euchariuskapelle erhalten. Alte Kupferstiche zeigen die romanische Kirche als eine auf Pfeilern ruhende Basilika. Schon bald nach der Errichtung der Kirche wurde die Sixtuskapelle, die heutige Wolfgangskapelle, an das Querschiff angebaut. Sie diente anfangs wohl als Wohnraum der Mönche und erhielt ihre sakrale Funktion erst nach dem Bau der Klostergebäude. Als im 16. Jahrhundert die Reformation in der Reichstadt Nürnberg immer mehr Anhänger fand, übergab im Jahr 1525 der letzte Abt Friedrich Praetorius, das Kloster der Stadt Nürnberg. 1696 vernichtete ein verheerender Brand sowohl die Egidienkirche als auch das ehemalige Klostergebäude. Erst 1710 nahm der Plan des Wiederaufbaus klare Formen an. Die feierliche Grundsteinlegung fand am 14. Oktober 1711 statt und die endgültige Einweihung war am 4. September 1718. Am 2. Januar 1945 wurde St. Egidien beim Bobmbenangriff wiederum zerstört und die mittelalterlichen Kapellen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Arbeiten der Wiederherstellung der mittelalterlichen Kapellen, deren ursprünglicher Zustand nach der Ergä,nzung der teilweise beschädigten Gewölbe begannen 1946. In den Folgejahren wurde die Westfassade mit ihren beiden Türmen wiederaufgebaut. Ab 1955 erhielt das Kirchenschiff mit barockem Grundriss eine moderne Deckenwölbung. 1961/62 wurde auch der Chor wiederhergestellt. Zum Abschluss wurde am 6. Oktober 1963 das große Bronzekreuz im Chor der Kirche errichtet.