Ehekirch

Über die Urmarksiedlung Erlingen, heute ein Ortsteil des Marktes Meitingen findet sich einer Urkunde aus der Zeit um 1150. Bereits im gleichen Jahrhundert erfolgte ein schriftlicher Besitzwechsel eines Gehöftes durch den Bischof Udalsalk an das Domkapitel Augsburg. Vor dem Dreißigjährigen Krieg war das Gehöft Ehkirch als Einschichte der Siedlung Erlingen zum religiösen Mittelpunkt geworden. Dort stand die St.-Martins-Kirche, die Taufkirche für Erlingen, Herbertshofen und Meitingen war. Ihre Wurzeln reichen Jahrhunderte zurück, denn die Kirche "in der Aue" wurde bereits um 1200 errichtet und zwar vom Bauer Maier, mit Hilfe eines Straubinger Domkapitulars. Sie stand im Westen von Erlingen, nahe dem heutigen Anwesen Schur an der Schmutter. Diese Kirche "in der Aue" als "Öhkirch", war Kulturmittelpunkt der folgenden 500 Jahre. Die Aufzeichnungen berichten neben der Kirche von einem Pfarrhof, Mesnerhaus, Maierhof und einer Mühle. Bereits 1618 bestand dort eine Schule, über deren Sanierung 1682 berichtet wird. In den Urkunden wird 1632 der Schulmeister Jakob Ernst aus Erlingen benannt, der zugleich den Mesnerdienst versah. Ab 1652 nennen die Taufbücher des Pfarrers Sebastian Wiedemann aus Biberbach bis 1754 insgesamt 12 Priester. Als das Augsburger Domkapitel 1752 eine neue Kirche errichten wollte, zögerten die Erlinger mit dem Anbieten eines neuen geeigneten Grundstückes. Der Bau der St.-Clemens-Kirche in Herbertshofen war die Folge, da der Bürger Gaugenrieder den Platz für Kirche, Kirchhof und Pfarrhof mit Ökonomie unentgeltlich anbot. 1756 fand die Umpfarrung von Ehekirch nach Herbertshofen statt und in Meitingen wurde ein Benefiziatum gestiftet, das aber lange und oft nicht besetzt war.

1823 wurden die noch immer nach Westendorf zugehörigen Meitinger Häuser ebenfalls nach Herbertshofen umgepfarrt.