Mariä Himmelfahrt 2002 Mariä Himmelfahrt 2002



15. August - Mariä Himmelfahrt

In Bayern ist das Fest "Mariä Himmelfahrt" in 80 % aller Gemeinden ein gesetzlicher Feiertag. Zahlreiche Gläubige feiern dieses älteste Marienfest mit Prozessionen und festlichen Gottesdiensten. Es wurde erstmals in der Mitte des 5. Jahrhunderts in der armenischen Kirche bezeugt. Papst Pius XII. verkündete im Jahre 1950 die Aufnahme Mariens in den Himmel als Dogma und bestätigte damit eine jahrhundertelange Überlieferung.

Zum Fest "Mariä Himmelfahrt" gehört nach alter Tradition der Kräuterbuschen, der in der Kirche feierlich geweiht wird. Er soll Heilkräfte besitzen, die sich die Bevölkerung in Urzeiten zunutze machte: Unter dem Dachboden aufgehängt, soll er vor Blitzschlag schützen, unter dem Kopfkissen das Eheglück, im Viehfutter die Gesundheit der Tiere und im Kochtopf die des Menschen fördern.

Im Zentrum des Buschen (Straußes) steht die Königskerze, auch im Volksmund Muttergotteskerze genannt. Dazu kommen verschiedene Heilkräuter, Ähren, Gewürze und Blumen, die einen farbenprächtigen und würzig duftenden Strauß ergeben. Dies sind:
- Majoran ist ein Grippemittel und fördert die Verdauung.
- Dahlienblüten werden als Dekoration eingebunden
- Ysop ist ein klassisches Stärkungs- und Durchhaltemittel - er fördert die Konzentration.
- Schafgarbe ist blutstillend - bei Zahnfleischbluten kann man Schafgarbenblätter kauen.
- Die Rosen stehen für Liebe und Harmonie.
- Das Eisenkraut soll bei schwierigen "Amtsgängen" helfen.
- Die Ringelblumen gelten als generelles Heilmittel.
- Ackerminze verbreitet frischen Duft durch ätherische Öle
- Kamille, bekannte Heilpflanze, Blütenköpfe als Tee,
- Sonnenblume, sie dient mehr der Dekoration
- Tausendgüldenkraut, bekannte Heilpflanze
- Getreideähren, Brot für Mensch und Tier
- Hopfen, ein Beruhigungsmittel
- Der Salbei reinigt die Luft
- Fenchel, wirkt bei Husten und Blähungen
- Baldrian wirkt beruhigend und entkrampfend
- Johanniskraut, seit alters her als Wund- und Beruhigungsmittel geschätzt
- Kornblume, bereichert den Strauß mit kräftigen Blautönen
- Wegwarte, früher als Naturheilmittel gegen Leberleiden
- Weidenröschen, bekannte Pflanze in der Naturheilkunde
- Farnkraut, gemeiner Wurmfarn, Arzneimittel gegen Bandwürmer
- Eberesche, mit den jetzt schon roten Beeren sehr dekorativ
- Rainfarn, gegen Verdauungsstörungen geschätzt
- Geißfuß, früher Heilmittel bei Gicht und Rheuma
- Hirtentäschelkraut
Um den Strauß etwas bunter zu gestalten kann man auch aus dem Blumengarten einige Blüten ergänzen.
 


Im Jahr 2002 wurden über 250 Kräuterbüschel gebunden. Mariä Himmelfahrt 2002



Evangelium: Lk 1,39-56

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und läßt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
 


Foto eines Kräuterbuschens Mit dem Erlös der Kräuterbuschenaktion wurden die sakralen Gegenstände, Rauchfass und Taufbecken, restauriert.