Gründonnerstag 2002 1. Maiandacht 2002



Woran liegt es, dass die Maiandachten nach wie vor so beliebt sind? Eine große Rolle spielen ganz gewiss die Lieder - Marienlieder, von Kindheit an vertraut! Sie gehen ins Ohr und ergreifen das Herz. "Maria Maienkönigin", "Meerstern ich dich grüße" oder "Gegrüßet seist du, Königin" gehören zum Liedschatz der katholischen Christen. Marienlieder drücken die Verehrung für die Mutter des Herrn aus. Maria ist aber nicht nur die Mutter Jesu und damit Gottes Mutter, sondern auch unsere Mutter. Jesus hat sie am Kreuz seinem Jünger Johannes anvertraut und damit allen, die an ihn glauben. Zur Mutter dürfen wir mit all unseren Nöten, Anliegen und Sorgen, Freuden und Glück kommen. Wir grüßen die Mutter mit dem Gruß des Engel Gabriel: "Gegrüßet seist du, Maria". Wir bitten sie im "Salve Regina", dass sie uns zu Jesus führe. Mit dem heiligen Bernhard von Clairvaux bestürmen wir die Mutter: "Es ist noch nie gehört worden, dass jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm, von dir verlassen worden ist". Wieviele haben in den vielen Gebeten wie "Jungfrau, Muttergottes mein..." schon Trost und Kraft erfahren. Die Mariengebete und Marienlieder ehren die Mutter des Herrn. An Maria erfüllt sich, was sie im "Magniificat" prophetisch vorhergesehen hat: "von nun an preisen mich selig alle Geschlechter". Maria aber sucht nicht ihre eigene Ehre, sie weist uns immer hin auf den Sohn. Sie weißt uns hin auf den dreifaltigen Gott. Alle Auszeichnungen, alle Gnade hat sie von Gott empfangen, ihm zu dienen ist ihre größte Freude. "Siehe, ich bin die Magd des Herrn..." das ist ihre Grundhaltung, auch wenn wir sie als Himmelskönigin preisen. Die Künstler haben durch Jahrhunderte Marienbilder geschaffen und es sind meistens Bilder, wo Maria das Kind auf dem Arm hat oder wo der tote Sohn im Schoß Marias ruht. Das Marienbild hat auch das christliche Mutterbild geformt. Zur Mutter Gottes fühlen wir uns hingezogen.Und wenn der Marienaltar im Mai in ein Blütenmeer getaucht ist, dann ist das nichts anderes, als Ausdruck unsere Liebe und Dankbarkeit für eine Frau, die durch ihren treuen Dienst, durch ihr selbstloses Aufgehen im Willen Gottes uns den Erlöser geschenkt hat. Die Maiandacht mit ihren Liedern und Gebeten vermittelt Geborgenheit bei der Mutter. Was aber will die Mutter anderes als uns zum Sohn zu führen, damit wir auf ihn hören und seinem Beispiel folgen.
 


1. Maiandacht 2002



Maria, Maienkönigin,
wir kommen dich zu grüßen.
O holde Freudenspenderin,
sieh uns zu deinen Füßen!
O holfe Freudenspenderin,
sieh uns zu deinen Füßen!

Nichts glich an Schönheit einstens dir
nicht dir an Tugendglanze.
Nun strahlst du als die schönste Zier,
dort in der Heilgen Kranze.
Nun strahlst du als die schönste Zier,
dort in der Heilgen Kranze.

Wir möchten gern, o Jungfrau mild
auch unsere Herzen schmücken.
Und deiner Tugend holdes Bild,
in unsre Seele drücken.
Und deiner Tugend holdes Bild,
in unsre Seele drücken.

Text: unbekannt
Melodie: Anselm Schubinger gest. 1888