Kölner Dom

Dom St. Peter, kath.

Köln, Domplatz
Dompfarramt Tel. 0221/925847-40
Gottesdienste Sonntags 7.00, 8.00, 9.00, 10.00, 12.00, 17.00 und 18.30 Uhr

Foto des Kölner Doms


     Baugeschichte:

Der Platz, an dem der Dom heute steht, war seit spätrömischer Zeit der Ort, an dem die ersten Christen sich in Köln versammelten. Mehrere, immer größer werdende Kirchen wechselten sich an dieser, nahe der Stadtmauer gelegenen Stelle ab. Der erste Kirchenbau, von dem wir wissen, wie er ausgesehen hat, war der 870 vollendete karolingische Dom. Er hatte an beiden Enden des Langhauses je ein Querhaus und einen Chor. Der Altar im Osten war Maria geweiht, der im Westen dem heiligen Petrus. Unter Erzbischof Bruno wurde im Norden und Süden dem Langhaus je ein Seitenschiff hinzugefügt. Mit nur noch kleinen Veränderungen stand dieser Dom bis ins 13. Jahrhundert.

Nachdem die Reliquien der Heiligen Drei Könige durch Erzbischof Rainald von Dassel 1164 nach Köln gebracht worden waren, war der Dom nicht mehr nur Amtskirche des Kölner Erzbischofs, sondern zugleich eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Europas, für die eine andere architektonische Form notwendig war. Bevor man mit dem Bau des gotischen Doms 1248 beginnen konnte, mußte man den Alten Dom nach und nach abreißen. Bei dem Versuch den Ostchor mit Brandabbruch niederzulegen brannte 1248 der ganze Bau ab. Die Westteile wurden provisorisch wiederhergestellt, damit man in ihnen Messe feiern konnte.

Nach dem Vorbild der Kathedralen des französischen Kronlandes, insbesondere der Kathedrale von Amiens, begann man den gotischen Bau im Osten. Er schritt rasch voran, so daß 1265 schon der Chorumgang mit dem Kapellenkranz aufgemauert und eingewölbt war. Gegen das Chorinnere und gegen Westen war dieser Bau vermauert, so dass man in den Kapellen schon Gottesdienst feiern konnte. Sie waren, wie das ältere Bibelfenster in der Mittelachse beweist, zum Teil sogar schon ausgestattet. Dieses Fenster ist um 1260 eingesetzt worden.

1322 wurde der gotische Chor eingeweiht. Hoch waren seine Gewölbe gespannt und ein filigraner Wald von Strebepfeilern und Strebebögen umzog das Bauwerk, um seine Mauern zu stützen. Wiederum schloß man den Bauteil nach Westen mit einer Mauer ab, so daß man im ganzen Chorbau Messe feiern und das Domkapitel sich im Binnenchor versammeln konnte. Noch vor dem Weiterbau stattete man den Ostchor reich aus. Wichtige Kunstwerke, die bereits im Alten Dom gestanden hatten, wie das Gero-Kreuz und der Schrein der Heiligen Drei Könige wurden in den Neubau übertragen. Bedeutende Erzbischöfe, wie Philipp von Heinsberg, oder Heilige, wie Irmgardis, wurden in den Chorkapellen erneut beigesetzt.

Nach Fertigstellung des gotischen Chores errichtete man die Seitenschiffe des Langhauses und zwei Stockwerke des Südturmes. Bis ungefähr 1530 wurde am Dom gebaut und das Gebäude mit wichtigen Ausstattungsstücken geschmückt. Geldmangel und Desinteresse führten dazu, dass die Arbeit eingestellt werden mußte. Das Mittelschiff des Langhauses wurde mit einem Notdach geschlossen. Der Bau blieb äußerlich ein Fragment. Das Innere war jedoch ein großer und offenbar als ausreichend empfundener Kirchenraum, der auch in den folgenden Jahrhunderten reich ausgestattet wurde. 1794 zogen die Revolutionstruppen in Köln ein. Erzbischof und Domkapitel flohen, und der Dom diente viele Jahre profanen Zwecken, wurde zum Beispiel als Lagerraum genutzt. Erst 1801 wurde er wieder zum Gotteshaus geweiht.

Gerade in den Jahren, in denen der Dom entweiht worden war, wuchs die Liebe und die Begeisterung für dieses besondere Bauwerk. Viele Kräfte wirkten zusammen, damit 1842 mit dem Weiterbau des Domes begonnen werden konnte. Etwa die Hälfte des Geldes kam aus der preußischen Staatskasse, die andere Hälfte brachte der Zentral-Dombau-Verein auf, in dem viele engagierte Kölner Bürger sich zusammengeschlossen hatten. Eine intensive und effektive Bautätigkeit begann. Sie folgte zwar in den Formen genau den mittelalterlichen Plänen, bediente sich aber modernster Bautechnik. Schon 1864 waren die beiden Querhausfassaden und die Obergadenzone von Langhaus und Querschiff fertig. Der hölzerne Dachstuhl über dem mittelalterlichen Chor wurde durch eine eiserne Konstruktion über dem Gesamtbau ersetzt, die zu den fortschrittlichsten dieser Zeit gehörte. 1880 wurden dann auch die Türme fertig gestellt.

Obwohl er von vierzehn schweren Fliegerbomben getroffen worden war, überstand der Dom auch den Zweiten Weltkrieg. Viele Jahre der Wiederherstellung folgten. Vor allem am Nordquerhaus wurden dabei auch moderne Bauformen verwendet. Das auffälligste Kennzeichen der Nachkriegszeit ist der moderne Vierungsturm, der von Dombaumeister Willy Weyres und dem Bildhauer Erlefried Hoppe gestaltet wurde. Noch immer sind einige der im Krieg geschlagenen Wunden nicht geschlossen, und gleichzeitig müssen auch die durch Witterung und Umweltbelastung entstandenen Schäden behoben werden. Deshalb ist der Dom 'die ewige Baustelle' und wird es hoffentlich noch lange bleiben. Die ständigen Arbeiten am Dom belegen, wie wichtig den Menschen der Dom noch immer ist.

Quelle: www.koelner-dom.de

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