Abtei Niederaltaich

Benediktinerabtei St. Mauritius, kath.

Niederaltaich, Mauritiushof 1
Landkreis Deggendorf /Niederbayern
Pfarramt Tel. 09901/208-181, Fax: 09901/208-141
Gottesdienste sonntags 7.00, 9.00 und 10.30 Uhr
Web: http://www.abtei-niederaltaich.de

Foto der Benediktinerabtei Niederaltaich


Baugeschichte:

Im Jahre 731 von Bayernherzog Odilo gegründet, wurde das Kloster vom heiligen Pirmin mit Mönchen aus der Inselabtei Reichenau (im Bodensee) besiedelt. Der erste Abt Eberswind gilt als der Redaktor des ersten bayerischen Stammesrechts, der Lex Bajuvariorum (741/43).

Das Kloster leistete fruchtbarste Kultivierungsarbeit in den Bayer- und Böhmerwald hinein und wurde ein Hauptstützpunkt der deutschen und christlichen Kultur in der Ostmark. Unter Karl d. Gr. und Ludwig d. Deutschen wurde der Besitz des Klosters bis in die Wachau vorgeschoben. Abt Gozbald (825-855) war Erzkanzler Ludwigs d. Deutschen. 848 erhielt das Kloster das Recht der freien Abtswahl, 857 die Reichsunmittelbarkeit, die aber durch die Vergabe des Klosters als Lehen an das Bamberger Bistum 1152 durch König Friedrich Barbarossa wieder verlorenging.

Über 50 Mönche wurden als Äbte in andere Klöster oder auf Bischofsstühle berufen. Das Jahrhundert der Ungarnstürme brachte Niedergang und Umwandlung in ein Chorherrenstift.

Neue benediktinische Blüte setzte unter dem heiligen Abt Gotthard (996-1022) ein, der mit Herzog Heinrich von Bayern, dem späteren Kaiser Heinrich II., Träger der Klosterreform seiner Zeit war und Tegernsee, Hersfeld bei Fulda und Kremsmünster reformierte. 1242 übernahmen die Wittelsbacher als Erben der Grafen von Bogen die Vogtei über das Kloster.

Höhepunkte in der wechselvollen Geschichte (Kriegszeiten, Feuersbrünste und verheerende Überschwemmungen der Donau) bedeuten die Äbte Hermann (1242-1273; ein großer Wirtschafter, Bauherr und Geschichtsschreiber, Verfasser der „Annales Hermanni), Kilian Weybeck (1503-1534; der im Auftrag des Papstes Hadrian VI. die bayerischen Klöster visitierte und reformierte), Paulus Gmainer (1550-1585; der große tridentinisch Reformabt), Vitus Bacheneder (1651-1666; der nach dem Dreißigjährigen Krieg die wirtschaftlichen und monastischen Grundlagen für die Blütezeit im Barock schuf) und Abt Joscio Hamberger (1700-1739; der Erbauer des Barockklosters und der jetzigen Kirche).

Kloster Niederaltaich bei der Aufhebung
1803 wurde das Kloster säkularisiert. Der Kirchenbrand (infolge Blitzschlags) von 1813, bei dem auch die anschließenden Klostertrakte in Mitleidenschaft gezogen waren, bedeutete den Anfang des Abbruchs großer Teile der ehemaligen Barockanlage.

Erst 1918 konnte das Kloster mit Hilfe eines Vermächtnisses des Niederaltaicher Religionsprofessors Franz Xaver Knabenbauer (+ 1908) von der Abtei Metten wiederbesiedelt werden.

Im Jahre 1932 erhielt die Kirche den päpstlichen Ehrentitel einer „Basilica minor“. Die stehengebliebenen Teile der barocken Klosteranlage wurden 1953/54 durch einen Neubau wieder verbunden und nach und nach renoviert.

Gegenüber dem Prälaturflügel entstand 1959 eine Katholische Landvolkshochschule, die 1971 zu einem Bildungszentrum der Diözesen Passau und Regensburg ausgebaut wurde.

Die Abtei sieht ihre Hauptaufgaben in der geistlichen und spirituellen Bildungsarbeit, im Tagungs- und Gästebetrieb, in der Verständigung zwischen den getrennten Christen in Ost und West und in der Erziehungsarbeit in der Schule.

Diesen Aufgaben dienen u. a. das 1962/65 errichtete Ökumenische Institut gegenüber dem alten Prälaturflügel und das 1971/73 erbaute Gymnasium St. Gotthard, ein musisches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig.

In der byzantinischen Nikolauskirche, die 1986 in den großen Räumen der ehemaligen Brauerei eingerichtet wurde, feiert eine Gruppe der Niederaltaicher Mönche täglich das Stundengebet nach byzantinischem Ritus.

Der Verbindungstrakt, in dem bis 1994 das Internat untergebracht war, wurde 1999/2001 zum Tagungs- und Gästehaus St. Pirmin neu ausgebaut.

Die Ortspfarrei Niederaltaich wird durch das Kloster seelsorglich betreut.

Quelle: www.Abtei-Niederaltaich.de


Hochaltar
der Abtei Niederaltaich
Foto vom Hochaltar der Abtei Niederaltaich


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