Infobesuch im Jugendtreff Meitingen


Foto vom Infobesuch im Jugendtreff Meitingen

Die Freien Wähler
im Kolping-Jugendtreff Meitingen

Freie Wähler wünschen sich „Jugendcoach“ für Meitingen
Außerdem: Mehr Rückhalt für neuen Jugendrat gefordert

Meitingen (pm) - Unter dem Titel „Jugend = Zukunft“ trafen sich die Freien Wähler um Bürgermeisterkandidat Rudolf Helfert im Kolping -Jugendtreff mit jungen Meitingern. Beide Seiten hoben die positiven Aspekte für Jugendliche in der Marktgemeinde hervor, sahen in vielen Bereichen aber auch noch Verbesserungsmöglichkeiten. Insbesondere die Neugestaltung des Jugendrats und das Thema „Streetworker“, den man als Vertrauensperson für alle Jugendliche wieder aufleben lassen möchte, sorgte für Gesprächsstoff.

„Was läuft gut in Meitingen? Was muss besser werden? Diese beiden Fragen sollen die Runde zu einer kontroversen Diskussion anregen“, so Klaus Stäbe, Jugendbeauftragter der Freien Wähler Meitingen, zu Beginn des Treffens. Julia Golling stellte gleich zu Anfang fest: „Es gibt viel zu verbessern. Aber es gibt auch vieles, was gut ist in Meitingen.“ Positiv bewertet wurden unter anderem die Jugendarbeit in den Vereinen und die vielfältigen Freizeiteinrichtungen wie Kino, Freibad oder Skateranlage. Allerdings: „Was nützt die beste Vereinsarbeit, wenn sie nicht die Jugendlichen erreicht, die der Gemeinschaft eigentlich zu schaffen machen?“ gab Klaus Stäbe, zu bedenken. 80 % der jungen Menschen, die Probleme bereiten würden, seien nämlich nicht in Vereinen organisiert. Dabei würde ihnen gerade dort die notwendige soziale Kompetenz vermittelt. Also ein Streetworker für Meitingen? Hier habe man bereits einige Erfahrungen gesammelt, so Rudolf Helfert. „Das ist eine Idee, die gut angekommen ist.“ Persönliche Probleme und ein viel zu großes Gebiet zur Betreuung hätten dann aber nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Für den Bürgermeisterkandidaten ist die primäre Aufgabe des Streetworkers klar definiert: „Er muss eine Vertrauensbasis zu Jugendlichen aufbauen, die hier in Meitingen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Bevölkerungsgruppen kommen.“ „Das sei ein Prozess, der Zeit brauche“ betonte er. „Und eine Marktgemeinde in der Größenordnung von Meitingen muss sich einen Streetworker auch leisten können“, so seine klare Aussage.“ Unzufrieden zeigten sich alle Teilnehmer aber über den Begriff selbst, der nicht den Kern der Sache treffe. Man einigte sich schließlich auf den Begriff „Jugendcoach“, der das Aufgabenfeld einer solchen Person („Hilfe zur Selbsthilfe geben“) besser umschreibe.

Ein anderes Thema, das derzeit Schlagzeilen macht, bewegte die Diskussionsrunde ebenfalls: Die Zukunft des Jugendrats. Hier habe das Interesse, sich zu engagieren, spürbar nachgelassen, wie Jugendratsvorsitzender Benjamin Schwegler berichtete. „Bei der letzten Wahl traten nur noch zwei Listen an.“ Rudolf Helfert: „Man hat den Jugendrat alleine gelassen.“ Es genüge nicht, dem Jugendrat pro Wahlperiode ein bestimmtes Budget für Aktivitäten zur Verfügung zu stellen. Die bei ihrer Wahl zum Teil erst 12-14-Jährigen seien mit der neuen Situation einfach überfordert. Hier plädierte Helfert für die Einführung einer „Übergangsregelung“. So sollte der alte Jugendrat den neuen ein Jahr lang in seine Funktionen einführen. Bisher gab es lediglich ein gemeinsames Wochenende zum Erfahrungsaustausch. „Die Jugendlichen sollten aber weiterhin eigenverantwortlich Aktionen organisieren dürfen, gleichzeitig müssten sie sich aber auch der Unterstützung durch Bürgermeister und Gemeinderat gewiss sein“ so Günter Mederle, Vorsitzender der Freien Wähler in Meitingen.

Klaus Miehler (Freie Wähler) mahnte vor allem Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit an. Statt eines großen Events favorisiert er Aktionen im kleinen Rahmen zwischen den Vereinen. Auch die Idee eines regelmäßigen Jugendstammtischs sowie eines Treffens der Jugendbeauftragten aller Vereine wurde durch Christian Sibenhorn, Vorsitzender des Kolping-Jugendtreffs, in die Runde eingebracht.

Klaus Stäbe bedankte sich am Ende bei allen Teilnehmern für die Diskussionsfreudigkeit und sprach sich für ein Nachfolge-Treffen im nächsten Jahr aus. Für den Jugendbeauftragten der Freien Wähler steht jedenfalls fest: „Die Ideen, die heute angesprochen wurden, werden weiterverfolgt, auch über den Wahltermin am 2. März 2008 hinaus!“